Ab kommenden Dienstag gilt in bayerischen Schulen für
vorerst neun Schultage für Schüler und Lehrer eine Maskenpflicht auch im
Unterricht. Eine gemeinsame Entscheidung der Landesregierung, der
Schülervertretung und der Elternvertreter, die ebenso auf Zustimmung wie auf Kritik
stößt. Die Menschen, Schüler wie Eltern, die ich in den letzten Tagen getroffen
habe, waren recht einhellig der Meinung, dass sie sich eine andere Lösung
gewünscht hätten und Masken im Unterricht für einen schlechten Kompromiss halten.
Persönlich bin ich enttäuscht von dieser Entscheidung und sehe dem Beginn des
Schuljahres mit Maske mit großem inneren Widerstand entgegen, sowohl als Mutter
wie auch als Lehrerin. Schlechtere Konzentration durch geringere
Sauerstoffversorgung, unhygienische Zustände durch zu lange und falsch benutzte
Masken und erschwerte Kommunikation sind nur ein paar der Gründe, die aus
meiner Sicht gegen das Tragen der Maske im Unterricht sprechen. Ich würde
geteilte Klassen, wechselnde Anwesenheit und ausreichend Abstand im
Klassenzimmer den Masken vorziehen. Wie also nun umgehen mit dieser Situation?
Die Maskenpflicht im Unterricht ist beschlossen und wird am
Dienstag beginnen. In wieweit Schüler aus medizinischen Gründen durch ein
Attest vom Tragen einer Maske befreit werden können, und was dies für den
Schulbesuch bedeutet, muss individuell geklärt werden. Die allermeisten Schüler
werden ab Dienstag mehrere Stunden täglich eine Maske tragen und versuchen mit
dieser am Unterricht teilzunehmen. Wenn Sie mit dieser Situation einverstanden
sind, werden Sie Ihrem Kind vermutlich sagen, dass diese Maßnahme zum Schutz
der Mitmenschen und zum eigenen Schutz angemessen ist und das Tragen der Maske
als sinnvoll verkaufen können. Wenn Sie, wie ich, nicht von der
Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahme überzeugt sind, werden Sie sich schwer tun,
Ihrem Kind das Tragen der Maske im Unterricht als sinnvoll zu verkaufen.
Versuchen Sie dies am besten gar nicht erst und sprechen Sie authentisch mit
Ihrem Kind. Vielleicht etwa so: „Ich selber stehe nicht hinter dieser Maßnahme,
ich hätte mir etwas anderes für Deinen Schulstart gewünscht. Nun ist es
beschlossene Sache, die Du nicht gut finden musst. Trotzdem ist es die geltende
Regel, an die wir uns halten müssen. Wir probieren es aus und ich bin für Dich
da, wenn es durch das Tragen der Maske zu Problemen kommt, versprochen.“
Achten Sie gut auf Ihr Kind, hören Sie ihm zu, wenn es aus
der Schule berichtet, sich vielleicht über Kopfschmerzen beschwert, sehr müde ist
nach der Schule oder anders auf das lange und regelmäßige Tragen der Maske
reagiert. Vereinbaren Sie, wenn möglich, dass es sich jederzeit telefonisch
melden kann, wenn es ihm in der Schule nicht gut geht und es abgeholt werden
möchte. Sprechen Sie bei anhaltenden oder stärker werdenden Beschwerden mit
Ihrem Kinderarzt. Nehmen Sie lieber Fehlstunden in Kauf als gesundheitliche Beeinträchtigungen
durch das Tragen der Maske und planen Sie viel Zeit für Regeneration und
frische Luft im Tagesablauf ein. Vielleicht braucht Ihr Kind nachmittags so
viel Zeit für die Erholung, dass es am Anfang nicht alle Hausaufgaben schaffen
kann oder diese nicht der Qualität entsprechen, die Sie sich wünschen. Seien
Sie nachsichtig in dieser besonderen Belastungssituation und bleiben Sie im Gespräch
mit Ihrem Kind. Bitte denken Sie auch daran, Ihrem Kind Masken zum Wechseln
mitzugeben.
Zusätzlich halte ich es für wichtig, dass Sie Ihre Meinung
kundtun, wenn Sie mit dem Tragen der Maske im Unterricht nicht einverstanden
sind. Sie könnten eine Online-Petition unterzeichnen, eine Email oder einen
Brief an die Regierung und an die Leitung der Schule Ihres Kinder schreiben und
sich mit anderen Eltern austauschen. Alles Dinge, die vielleicht an der aktuellen
Situation nichts oder nicht sofort etwas ändern, das stimmt. Trotzdem ist es
wichtig, dass sichtbar wird, wie viele Familien sich eine andere Lösung als Masken
im Unterricht wünschen.
Neues Schuljahr, neue Schule, neue Lehrerin. „Meine“ 5.
Klasse ist in Mathe hoch motiviert, begeisterungsfähig und neugierig. Gemeinsam
diskutieren wir, ob es eine größte natürliche Zahl geben kann, überlegen, wie
wir den Schatz in einem Koordinatensystem finden können und verbringen viele
gute Stunden miteinander.
Persönlich mag ich keine Abfragen und geben den Schülern bewusst
das Gefühl, dass jede ernstgemeinte Antwort ein wertvoller Beitrag zum
Unterricht ist, auch und gerade dann, wenn sie noch nicht sofort richtig ist.
Die Kinder äußern sich frei und ohne Angst vor falschen Antworten. Einige
Schüler und Schülerinnen haben kein besonders gutes Verhältnis zum Fach Mathematik,
lassen sich aber gut einbinden und motivieren und verlieren zunehmend die
Scheu.
Unsere ersten Schulwochen sind geprägt vom Lernen aus
Interesse. Vom Interesse aneinander und vom gemeinsamen Interesse an der Materie.
Für mich und für die Kinder sehr angenehme, interessante und erfüllte Stunden.
Der Lauf des Schuljahres bringt es mit sich, dass die „Schonfrist“
nun auch für die 5. Klasse vorbei ist und Abfragen, Stegreife und auch die
ersten Schulaufgaben auf dem Plan stehen. Und seit einigen Tagen beobachte ich,
dass sich das Lernverhalten der Kinder und ihr Umgang mit neuen oder als
schwieriger empfundenen Inhalten verändert. Plötzlich steht da die Idee einer
Beurteilung im Raum, plötzlich entsteht bei einigen Schülern die Angst, nicht
gut genug zu sein und eine schlechte Note zu bekommen. Und auf einmal lernen
meine Schüler nicht mehr, weil sie der Inhalt interessiert und sie sich für das
Fach Mathematik begeistern lassen, sondern weil sie eine gute Note schreiben
möchten. Schade, denn die Qualität des Unterrichts verändert sich damit
dramatisch, und in meiner Wahrnehmung in keine positive Richtung. Die Fragen,
die mir nun im Unterricht gestellt werden, zielen darauf ab, kleine
Unsicherheiten zu beseitigen, um in der möglichen Bewertungssituation auch ja
die richtige Antwort geben zu können und sind seltener geprägt vom Interesse mehr
zu erfahren oder quer und vernetzt zu denken. Plötzlich scheint das Ergebnis,
die Bewertung der nächsten Ex oder Schulaufgabe das Wichtigste zu sein.
Leider verändert sich nicht nur die Intention hinter den
Schülerfragen, auch das Verhalten der Schüler hat sich innerhalb weniger
Stunden verändert. Ich beobachte zunehmende innere Unruhe, Anspannung und
Nervosität. Nicht nur in meiner Klasse, sondern auch in den Parallelklassen. Da
Menschen Nervosität körperlich spüren und ausdrücken nimmt das Gekippel der
Stühle, das unruhige Beschäftigen mit Schere, Papier, etc. während des
Unterrichts aktuell deutlich zu. Kleine Sticheleien mit dem Nachbarn, um den
eigenen Stress abzubauen führen zu mehr kleinen Konflikten, erhöhen die Unruhe
in den Klassen und erzeugen damit noch mehr Stress. Stress, den ich als
Lehrerin spüre, der sich mit meinem gefühlten Stress durch nahende
Schulaufgaben und scheinbare Zeitknappheit im Lehrplan wunderbar verbindet, und
mich emotional immer wieder unglaublich beeinflusst hat. Das Gefühl, gerade
dann, wenn es wichtig scheint, z.B. vor einer Schulaufgabe, schwerer zu den
Schülern durchdringen zu können, wichtige Informationen nicht mehr weitergeben
zu können und vielleicht nicht genug mit der Klasse geübt zu haben, hat in mir lange
immensen Stress ausgelöst. Erst in diesem Schuljahr erkenne ich bewusst, wie
sich in dieser Phase des Schuljahres, wenn die Notengebung ihre volle
Bandbreite entfaltet, auch mein
Lernfokus weg vom Lernen durch Interesse hin zum Lernen für möglichst gute
Noten verschiebt.
Persönlich widerstrebt mir diese Art der „Wissensvermittlung“
absolut. Sie entspricht meiner Persönlichkeit und meinem Anspruch an meine
Tätigkeit als Lehrerin in keiner Weise. Ich liebe mein Fach, ich brenne für die
Mathematik, ich bin begeistert von dem, was dieses Fach logisch, strukturiert
und an vielen Stellen hoch philosophisch und sehr elegant zu bieten hat. Ich
diskutiere gerne mit Schülern über die Bedeutung der Unendlichkeit und über die
Idee, dass sich zwei parallele Gerade in keinem Punkt, also nie schneiden oder
auch nur berühren. Ich mag mathematische Abkürzungen wie die Potenzschreibweise
und die clevere Anwendung von binomischen Formeln. Und diese Begeisterung
möchte ich an meine Schüler weitergeben, möchte sie in ihnen wo immer möglich
entfachen, Impulse geben und Interesse wecken. Darin sehe ich meine Aufgabe. Und
ich bin überzeugt davon, dass Interesse und Neugier über kurz oder lang zu guten
Noten führen. Vermutlich sehr viel nachhaltiger als das punktuelle Pauken für
die nächste Schulaufgabe.
Darum werde ich in den nächsten Stunden mit meinen Klassen
thematisieren, was der Unterschied zwischen Lernen mit Neugier, Offenheit und
Interesse und dem Pauken für die nächste Schulaufgabe oder Abfrage ist. Und ich
hoffe, dass wir es schaffen, in möglichst langen Phasen des Schuljahres mit
Interesse und Begeisterung gemeinsam viel entdecken, entwickeln, herleiten,
vernetzen und dadurch nachhaltig lernen zu können.
das neues Schuljahr ist nun auch
in Bayern in vollem Gang, die regelmäßigen Familientermine sind koordiniert und
so langsam stellt sich die Routine ein.
Draußen wird es spürbar herbstlich und abends zieht es uns eher wieder in geschlossene Räume als in die Natur oder in den Biergarten. Vielleicht ein guter Zeitpunkt für einen Kurs oder Vortrag im neu gestalteten Raum der Eltern-Uni? Ich freue mich sehr, wenn Sie etwas interessantes in meinem Angebot finden und wir uns vielleicht demnächst wiedersehen. Viel Spaß beim Stöbern und Lesen und alles Gute!
Ihre Andrea Schlauersbach
Die Eltern-Uni bekommt einen eigenen Raum
Wie im letzten Newsletter angekündigt,
habe ich direkt nach meinem Urlaub zum Pinsel gegriffen und die Ideen für die
Raumgestaltung in der Badergasse umgesetzt. Da ich Wände bisher immer weiß
gestrichen habe, hatte ich noch keinerlei Erfahrung mit anderen Farben. So
tastete ich mich in jedem Raum langsam an die Sache ran. Im Eltern-Uni Raum
strich ich erst eine Wand grau, dann im Seminarraum eine Wand grün-grau, dann
eine weitere Wand im Eltern-Uni Raum grau, usw. bis es mir am Ende gefiel.
Jetzt sind die Räume fertig, z.T. neu eingerichtet und schon in Betrieb
genommen. Am tollsten ist, dass die Eltern-Uni nun ihren eigenen
„Unterrichtsraum“ hat und auch mein Praxisraum wieder über den Haupteingang an
der Badergasse zugänglich ist. Dadurch kann der Seminarraum jetzt auch tagsüber
von externen (Kurs-)Anbietern genutzt werden.
Die Bilder vermitteln einen
ersten kleinen Eindruck von den Veränderungen.
Vorträge im Oktober 2019
Im Oktober dreht sich (fast) alles
um das Thema Schule.
Für Schulkind-Eltern und für alle
Menschen, die sich für das Thema Lernen interessieren, gibt es am Donnerstag,
den 24.10.2019 um 20 Uhr den Vortrag „Lernen – Tipps, Strategien und
Unterstützungen“, der alltagstauglich und praxisnah vermittelt, wie Lernen
leichter gelingen und mehr Spaß machen kann. (weitere Infos…)
Außerdem
spreche ich bei zwei externen Veranstaltungen zum Thema „Ideen und Impulse
für einen harmonischen Alltag rund um Hausaufgaben und Lernen“. Am Mittwoch,
den 9.10.2019 um 19:30 Uhr im Familienstützpunkt Schweinheim (Infos
und Anmeldung…) und am Dienstag, den 15.10.2019 um 18 Uhr im Rahmen des vom
Landratsamt organisierten Angebots „Zeit für Elternfragen“ im
Mehrgenerationenhaus Johannesberg (Infos
und Anmeldung…). Auch hier freue ich mich, bekannte Gesichter zu sehen! Die
Anmeldung erfolgt direkt über den jeweiligen Veranstalter.
Kurse und Vortrag im November 2019
Im November steht das Miteinander
in der Familie im Vordergrund. Neben einer bewussten und wertschätzenden
Kommunikation beschäftigen wir uns mit Wegen zur mehr Gelassenheit im
Familienalltag und einfachen kinesiologischen Werkzeugen, die den Familienalltag
erleichtern können. Im Vortrag geht es dann im emotionale Stabilität in
stressigen Zeiten. Dieser richtet vor allem an Menschen, die bisher noch nicht
an einem Kurs an der Eltern-Uni teilgenommen haben, also z.B. an die Mamas und
Papas, deren Partner bereits in einem Kurs waren.
Der September war so voll, dass wir
den Start des Kommunikationskurses auf November verschoben haben. Der Grundkurs
„Bewusste Kommunikation mit Kindern“ mit vier Kursabenden startet daher nun amMittwoch,
den 06.11.2019 um 20 Uhr.
Hier beschäftigen wir uns mit den
Möglichkeiten liebevoller, wertschätzender und effektiver Kommunikation, die
uns hilft, die Verbindung zu unseren Kindern auszubauen und Kooperation zu
wecken. Der Kurs ist für Eltern mit Kindern jeden Alters geeignet. (weitere
Infos …)
Die Kinesiologie bietet viele einfache
Werkzeuge, die uns und unseren Kindern helfen können, Stress abzubauen,
emotionale Ladung zu neutralisieren, den Energiefluss im Körper anzuregen, unser
Gehirn auf das Lernen einzustimmen, leichter einzuschlafen, u.v.m. Der Kurs „Kinesiologie
im Familienalltag“ vermittelt einige dieser Techniken alltagstauglich an
drei Kursabenden. Kursstart ist am Donnerstag, den 7.11.2019 um 20 Uhr. (weitere
Infos …)
Der Kurs „Für mehr Gelassenheit,
Leichtigkeit und Freude im Familienalltag“ – Grundkurs ist wohl der „Klassiker“ an der Eltern-Uni. Er
startet am Dienstag, den26.11.2019 um 20 Uhr.
Kann Gelassenheit und
Familienalltag zusammen passen? Vielleicht ja sogar besser als allgemein
erwartet, zumindest dann, wenn wir erkennen, was Stress in uns und unseren
Kindern auslöst und wie wir mit diesen Situationen anders umgehen können. (weitere
Infos …)
Vortrag „Emotionale Stabilität
auch in stressigen Zeiten“ am 12.11.2019 um 20 Uhr. Ein guter
Vortrag für „Einsteiger“ oder für alle, die sich wieder erinnern und erlerntes
auffrischen wollen.
Was sorgt eigentlich dafür, dass
wir unsere emotionale Stabilität verlieren? Wer oder was löst Stress in uns
aus? Und was können wir tun, um unser emotionales Gleichgewicht wieder zu
gewinnen oder – noch besser – seltener
zu verlieren? (weitere
Infos …)
Termine im Zentrum Mensch –
Aufstellungstage, Seminare und mehr
Heiliges weibliches
Bewusstsein – ein Workshop mit
Irene Klage für alle Frauen, die sich durch dieses Thema angesprochen fühlen
vom 11. – 13.10.2019 im Zentrum Mensch. „Frauen sind die Hüterinnen der
Menschlichkeit“ und „Du kannst nicht geben, was Du nicht besitzt“ sind nur zwei
ganz kurze Einblicke in die Seminarbeschreibung, die hier ausführlich
auf meiner Homepage zu finden ist. Eine Anmeldung ist noch bis Montag, den
7.10.19 möglich.
Der nächste Aufstellungstag
finden am 10.11.2019 von 10 – 18 Uhr statt. Nach wie vor ist die
Aufstellungsarbeit, gerade in Verbindung mit Kinesiologie, eins der
effektivsten Werkzeuge unserer Zeit, um Dynamiken im eigenen Leben erkennen und
bewusst gestalten zu können. Denn nicht immer ist alles im Leben ist so, wie es
scheint. (Weiterlesen…)
Das Seminar zum Jahreswechsel hat bereits
Tradition im Zentrum Mensch.
Es richtet sich an alle, die das endende
Jahre bewusst abschließen möchten, um fokussiert, zielgerichtet und gestärkt in
das neue Jahr zu starten.
Der Jahresabschluss findet am Sonntag,
den 29.12.2019 von 10 – 18 Uhr statt, der Jahresauftakt am Samstag, den
04.01.2020 von 10 – 15 Uhr. (Weiterlesen…)
Immer mal wieder Pause
machen
Gerade waren noch Ferien, der
Familienalltag verlief langsamer, mit weniger Verpflichtungen, mit mehr
Langeweile, mehr gemeinsamer Zeit und weniger Raum für Arbeitsprojekte, o.ä.. Und
nur wenige Tage nach dem Start des Schuljahres fühlt es sich so an, als wären
niemals Ferien gewesen.
Wie in jedem Jahr hat uns die
Welle aus Terminen, Besorgungen und Verpflichtungen einfach überrollt. Widerstand
zwecklos. Der Wechsel zwischen Ferien und neuem Schuljahr ist in jedem Jahr für
alle Beteiligten wieder ein krasser Umbruch, begleitet von Gefühlen wie
Müdigkeit, Termindruck und zeitweiser Überforderung.
Meine persönliche
Herausforderungen in diesen Zeiten ist jedes Mal, den Unterschied zwischen „Funktionieren“
und „Leben“ für mich klar zu sehen. Ausreichend viele und bewusst genommene
Pausen können dann dafür sorgen, dass ich mich und meine Bedürfnisse wahrnehmen
und spüren kann. Da ich von Kindheit gut funktioniert habe, spüre ich immer noch
recht spät, dass ich beginne zu „funktionieren“ und merke häufig nur an meiner
immer schlechter werdenden Laune und meiner zunehmenden Destruktivität, dass
ich mir zu wenig Zeit für Ruhe, Entspannung, Kreativität, Langeweile, Verbindung,
etc. genommen habe. Aber ich lerne immer weiter dazu.
Darum klappt es in diesem
Schuljahr bisher recht gut zu erkennen, wann und wo Pausen notwendig sind. Wann
ein Spaziergang mit dem Hund gut tut, wann eine ausgedehnte Kuscheleinheit die
wichtige Nähe zwischen mir und meiner Tochter bringt, wann eine Tasse Tee dafür
sorgt, runter zu kommen und in Ruhe über nächste Schritte nachdenken zu können.
Wann ein Roman oder Film oder ein forderndes Training dafür sorgen, den Kopf frei
zu bekommen.
Noch fordert es einiges an Selbstdisziplin von mir, meine Pausen genauso wichtig zu nehmen, wie meine geliebte Arbeit oder meine sonstigen Verpflichtungen, aber es gelingt mir immer leichter. Zum Glück läuft die Arbeit ja eigentlich auch nie weg und nur die wenigsten Dinge im Alltag müssen sofort erledigt werden. Vieles geht nach einer Pause mit besserer Laune und einem guten Gespür für sich selbst sogar deutlich leichter. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele erholsame Pause zum Auftanken!
Ihre Andrea Schlauersbach
Newsletter der Eltern-Uni (www.die-eltern-uni.de), ein Projekt von Andrea Schlauersbach, Kinder-, Jugend- und Elterncoach, Badergasse 16, 63739 Aschaffenburg, Tel.: 06021 / 58 130 80.
Zumindest in den sozialen Netzwerken findet ein Film mit dem Namen Elternschule derzeit große Beachtung und wird von vielen Menschen mit Erschütterung aufgenommen. Da ich den Film (noch) nicht selbst gesehen habe, kenne ich bisher nur den Trailer und die vielen Stimmen aus dem Internet, die mit Entsetzen auf diesen Film reagiert haben.
Auch mir lässt alleine die Idee dieses Films keine Ruhe, zeigt er doch, wie Kinder dazu gebracht werden sich besser, d.h. gehorsamer zu benehmen, besser, d.h. alleine einzuschlafen, und vieles mehr. Die verwendeten Methoden sind lange bekannt, über Generationen erprobt und stecken auch mir in meinen erzieherischen Genen. Und das ist es, was eine gewissen innere Unruhe in mir auslöst. Denn allein die Existenz dieses Films ist es nicht, dieser polarisiert und passt damit genau in eine Zeit, in der die Dinge, die schon lang real aber eher vorborgen waren, ganz klar sichtbar werden.
Auch unsere Erziehungs- und Bildungslandschaft ist im Umbruch, und dieser Film macht deutlich, wie viel altes Denken uns noch in den Knochen steckt. Und wie oben schon erwähnt, gehe auch ich mit diesem Film in Resonanz. Erschreckend? Nein, für mich nicht mehr, denn ich habe inzwischen verstanden, warum ich Bücher wie „Tyrannen müssen nicht sein“, „Die Tigermutter“, u.a. faszinierend und abstoßend zugleich finde. Ihnen allen liegt der Wunsch zugrunde, Kinder auf die Spur zu bringen, sprich, sie folgsam zu machen, vermeintlich, um später ein erfolgreicher und gut funktionierender Teil unserer Gesellschaft zu werden und darin ihr Glück zu finden.
Als Mutter kann ich diesen Wunsch nicht nur nachvollziehen, sondern auch ich habe mir lange ein „normales“, angepasstes und vermeintlich glückliches Leben für meine Kinder gewünscht. Viel wichtiger aber als alle guten Wünsche für die Zukunft meiner Kinder war mir ein gut funktionierendes Alltagsleben. Und zwar in dem Takt und Rhythmus, den wir Eltern vorgaben. Da ich selber als Kind recht problemlos funktioniert habe, erwartete ich das Gleiche von meinen Kindern. Für mich war ganz klar, dass sie meinen Ansagen und Erwartungen folgen würden, das bedeutete für mich damals Erziehung. Als sie nicht folgten, geriet ich in unvorstellbaren Stress. Gefühle von Machtlosigkeit und Ohnmacht stellten sich mehr und mehr ein, was dazu führte, dass die Methoden, mit denen ich meine Kinder zum „folgen“, bzw. zum Gehorsam „überreden“ wollte immer krasser wurden. Eine Spirale aus Ohnmacht und immer heftigeren Sanktionen nahm ihren Lauf. Bald schlug das Gefühl von Ohnmacht in Wut um, die sich in regelmäßigen lautstarken und beidseits sehr verletzenden Auseinandersetzungen mit den Kindern ihren Weg aus meinem Körper suchte. Ein Zustand, der für alle Beteiligten verletzend, kraftraubend und frustrierend war. In diesen Tagen wusste ich nicht, wie ich die Situation hätte verändern können. Ich hatte dafür kein Vorbild, niemanden, mit dem ich mich darüber hätte austauschen können oder wollen und war der Überzeugung, dass Strenge, Konsequenz, Regeln und deren unbedingte Einhaltung und Umsetzung der beste Weg aus unserer Situation wären. Und ganz unten schlummerte der Wunsch, einmal im Leben endlich in der Rolle zu sein, in der ich das Sagen habe, in der andere tun, was ich für richtig halte. Und die Wut darüber, dass ich mich wieder ohnmächtig fühlte, dass meine Ideen nicht realisierbar waren, dass meine Kinder und damit mein Alltag nicht funktionierten, wurde ständig größer, die Wutausbrüche häufiger und irgendwann schrie ich meine Kinder schon auf dem Weg vom Kindergarten nach Hause an, obwohl wir uns gerade erst nach stundenlanger Trennung wieder gesehen hatten.
Ja, ich verstehe, wenn Eltern in ihrer Verzweiflung, in ihrem Gefühl von Ohnmacht, in ihrer Erschöpfung und Hoffnungslosigkeit nach Wegen suchen, die ihre Kinder und ihren Alltag wieder in die Spur bringen. Und Teile von mir halten in meinen hilflosesten Momenten hartes Durchgreifen und Druckmittel immer noch für einen effektiven Erziehungsansatz.
Ja, ich verstehe, dass es Menschen gibt, die diesen Film für gut halten und die gezeigten Methoden für angemessen und gehöre heute zum Glück selber nicht mehr dazu.
Ich habe bitter erfahren, dass es Kinder gibt, die sich nicht brechen lassen, denen du jegliche Strafe aufdrücken und alle Privilegien nehmen kannst, und die dann immer noch nicht tun, was du willst. Und spätestens dann wissen auch die Methoden, die auf Zwang, Strafe und Liebesentzug setzen, nicht mehr weiter. Und an dieser Stelle erst begann mein Umdenken. An diesem Punkt war ich erst soweit, mir Hilfe zu holen, mich um mich selber zu kümmern. Herauszufinden, warum Gefühle wie Hilflosigkeit, Ohnmacht, mangelnde Wertschätzung, u.a. so heftige emotionale Reaktionen in mir auslösen. Ich begann zu verstehen, warum ich soviel brüllte und ich lernte nach und nach andere Weg kennen, um meine Wut und Verzweiflung zu kanalisieren. Ich lernte empathischer und liebevoller mit mir umzugehen und es gelang mir langsam, dies auch wieder mit meinen Kindern zu sein. Ich erkannte, dass es in der Erziehung nicht um Macht geht, sondern um ein Miteinander. Dass das Ernstnehmen der Wünsche meiner Kinder nicht bedeutet, sie auch erfüllen zu müssen. Dass ich es aushalten kann, wenn meine Kinder mal unzufrieden mit mir sind, weil ihr Wunsch nicht in Erfüllung geht, dass ich ihre Unzufriedenheit sogar sehen und spiegeln kann, ohne mich dadurch angreifbar oder manipulierbar zu machen. Ich verstand, dass meine Kinder mich authentisch brauchten, mich, so wie ich wirklich bin und nicht so, wie ich dachte, dass eine konsequente Mutter sein müsste. Ich verstand, dass liebevolles Begleiten natürlich auch was mit dem Setzen von Grenzen zu tun hat, aber dass diese Grenzen sehr individuell und in erster Linie meine ganz persönlichen Grenzen sind. Und ich nahm zum ersten Mal wahr, wie sehr ich die Grenzen meiner Kinder ohne mit der Wimper zu zucken überschritten hatte, ständig und immer wieder. Ich hatte versucht, meine Kinder folgsam zu machen, wenn es sein musste, in ihrem Willen zu brechen und mich gewundert, dass sie diesen Stress an den nächst Schwächeren (Geschwister) weitergaben.
Es hat gedauert, Monate, Jahre, um aus den alten Denk- und Verhaltensmustern heraus zu kommen. Es war Arbeit, bewusste, mitunter anstrengende und herausfordernde Arbeit. Es hat weh getan, vor allem, weil all das nur geht, wenn man ehrlich zu sich selbst ist, wenn man sich seinen Verletzungen und emotionalen Schmerzen stellt, wenn man sich aus seiner Komfortzone bewegt. Es hat gedauert – und es hat sich so gelohnt! Diese Jahren waren bestimmt die forderndsten in meinem Leben, oft auch die traurigsten und gleichzeitig die, die mich am meisten verändert haben. Die Jahren, in denen ich immer besser verstanden habe, wer ich eigentlich bin und warum ich so bin, wie ich bin. Jahre, in denen ich innerlich gewachsen bin und vielleicht endlich erwachsen wurde.
Ja, ich kann verstehen, dass Erziehungsmethoden wie im Film Elternschule immer noch Anhänger finden, und ich freue mich über jedes Elternteil, das bereit ist, es anders zu machen. Ich freue mich über jeden Menschen, der Kindern empathisch, liebevoll und auf Augenhöhe begegnet und sie mit dem Herzen sieht. Erziehung bedeutet für mich nicht, Kinder auf irgendeine Spur zu bringen, sie auf Leistung und Erfolg zu trimmen oder sie im Alltag zum Funktionieren zu bringen. Erziehung bedeutet für mich, Kinder beim Großwerden zu begleiten, ihnen zuzuhören, ihre Bedürfnisse und Wünsche kennenzulernen, ihre Träume zu sehen, ihre Gefühle zu tolerieren und zu achten und ihnen ein authentisches und liebevolles Vorbild zu sein. Wenn ich meinen Kindern eine Richtung für ihr Leben geben wollten, dann würde ich ihnen sagen: „Folge Deinem Herzen. Finde heraus, was Dich glücklich macht. Finde heraus, wo Dein Platz auf dieser Welt ist und welchen Beitrag und welche Potentiale Du in diese Welt trägst.“
Montag, früh am Morgen. Zeit aufzustehen, die Kinder zu wecken und den Tag zu beginnen. Wir sind gut in der Zeit und solange das Bad belegt ist, schaffe ich es, den ein oder anderen Sonnengruß zu machen, sehr zur Freude unseres Hundes. Alles scheint gut. Wir frühstücken und die ersten beiden Kinder verlassen das Haus pünktlich in Richtung Schule. Im Briefkasten liegt ein Brief meines Arbeitgebers mit der Bitte, die Datenschutzerklärung zu unterschreiben und zurückzuschicken, damit mein Vertrag verlängert werden kann. Ich freue mich. Endlich scheint es klar, dass ich auch im nächsten Schuljahr einige Stunden unterrichten kann. Dass unser drittes Kind auf meine Weckversuche nur mit Grummeln und Stöhnen reagiert und sich demonstrativ in seinem Hochbett umdreht, scheint aushaltbar. Wieder ein Tag ohne Schule für ihn, ein blödes Spiel, das noch immer kein Ende nimmt.
Mit der unterschriebenen Datenschutzerklärung mache ich mich auf den Weg in „meine“ Schule und hoffe Näheres über das nächste Schuljahr zu erfahren. Fehlanzeige. Selbst wenige Tage vor dem Beginn der großen Ferien kann mir niemand sagen, ob es im nächsten Schuljahr Stunden für mich gibt oder nicht.
Eine blöde Situation, die mich mit Tränen in den Augen aus der Schule gehen lässt. Draußen angekommen merke ich, wie viel Wut hinter diesen Tränen steckt, wie viel alte und auch sehr kindliche Wut in dieser unklaren Situation den Weg ans Tageslicht findet. Ich nehme mir Zeit und spüre diesem Gefühl nach, marschiere stampfend und spürend in Richtung Praxis, im Wissen dort Raum und Ruhe zu finden, um mich um mich und meine Wut zu kümmern. Es gelingt mir die Wut zu kanalisieren und in Produktivität umzusetzen, und so schwinge ich den Putzlappen, reinige im Außen und lassen meine Gedanken und Gefühle fließen.
Meine Wut richtet sich auf alles Mögliche, auf mein Kind, das wieder einmal nicht funktioniert und sich weigert in die Schule zu gehen, auf meinen Mann, der genauso wenige Lösungen zu bieten hat wie ich, auf die Schule, ohne die wir viele unserer Probleme gar nicht hätten, auf die Behörden, die Menschen wie Ressourcen verplanen und glauben, alle Welt springt, sobald nach ihnen gepfiffen wird, auf die vielen Kollegen, die dieses Spiel seit Jahrzehnten mitspielen, klagend vielleicht, aber letztlich ohne Konsequenz, auf die vielen Eltern, die sich immer wieder über Schule beschweren und doch nicht aktiv werden, auf die vielen Familien, in denen der Alltag scheinbar gut funktioniert, auf mich, weil ich noch keine Lösung für unseren Sohn gefunden habe, auf meine Wut auf mich, weil ich weiß, dass ich keinen Grund habe, auf mich wütend zu sein und ganz am Ende dann auf diese Gefühl von Ohnmacht, das mir suggeriert, ich könnte gar nichts ändern. Und dann reißt der Wutstrom ab, denn an dieser Stelle sitzt er, der tiefe Schmerz, aus Zeiten, in denen ich vielleicht wirklich noch nichts ändern konnte oder die Außenwelt mir klarmachte, ich könne nichts ändern.
Dieser versteckte Schmerz aus Kindheitstage, der der Preis dafür war, sich mehr oder weniger bereitwillig in Systeme zu fügen, die suggerierten zu wissen, was das Beste für mich sei und wie ich zu sein hätte. Dieser Schmerz aus Zeiten, in denen Widerspruch schmerzhafter schien als Anpassung, in denen hinter jeder Ecke eine negative Konsequenz für vermeintliches Fehlverhalten wartete und Grenzüberschreitungen konsequent geahndet wurden. Aus einer Zeit, in der ich mir durch erwünschtes Verhalten eine Reihe Privilegien erarbeitet hatte, die ich nicht wieder verlieren wollte. Ich bin wütend auf mich, weil ich mich als Kind klaglos in das Machtgefüge in Schule und Erziehung gefügt habe und so oft tat, was man von mir erwartete, obwohl es mir innerlich widerstrebte. Nichts Schlimmes, die normalen Dinge, die von Kindern erwartet werden eben, aber gefühlt immer aus der Position des Aufforderungsemfängers und nicht aus einer Position des Miteinanders. Viel zu häufig einfach als „Ansage“, der Folge geleistet werden sollte, weil die zu befürchtenden negativen Konsequenzen bei Nichtbefolgung schlimmer waren, als der Aufforderung einfach nachzukommen.
Rückblickend eine verheerende Konstellation, denn den konstruktiven Umgang mit Situationen, in denen ich anderer Meinung war oder etwas anderes gebraucht hätte, habe ich so nicht gelernt. Und so erlebe ich dieses Gefühl von Ohnmacht und Fremdbestimmung noch heute und kann jetzt erst realisieren, wie wütend ich als Kind auf dieses ungleiche Machtgefüge in der Schule und in der Erziehung allgemein war und wie viel mehr Miteinander und Augenhöhe ich dringend gebraucht hätte. Jetzt, als erwachsene Frau und Mutter, gilt es neu zu lernen, das Gefühl von Ohnmacht zu erkennen und zu realisieren, dass ich in jeder Situation mitbestimmen kann, auch, wenn es sich erstmal nicht so anfühlt. Und auch, wenn es vielleicht nicht immer gleich große oder komplette Lösungen gibt, kann ich selbstbestimmt kleine Schritte gehen und dabei wieder spüren, wie ich selber in der Lage bin, mein Leben und meinen Alltag zu gestalten.
Ganz konkret heißt das, dass ich entscheiden kann, ob ich mich der langen Warterei auf eine mögliche Stundenzuteilung an der Schule aussetze oder aktiv einen neuen beruflichen Plan entwerfe. Ich kann entscheiden, wie ich meinen Sohn und unsere Familie in der schwierigen Situation mit Schule unterstütze, damit wir klarkommen. Ich kann mir Unterstützung holen, die ich brauche und ich kann mich jederzeit aktiv mit meinen Gefühlen auseinander setzen, mir selber zuhören, alten Stress erkennen und konstruktiv damit umgehen, um mein Leben so zu gestalten, wie es für mich am besten passt.
Am Ende bleibt ein Haufen kindlicher Wut, die gesehen werden möchte, und um die ich mich kümmere. Mein inneres Kind braucht einen Zuhörer, jemanden, von dem es sich verstanden fühlt. Als Erwachsene kann ich dieser jemand sein. Ich werde zuhören, wertschätzend, liebevoll und urteilsfrei, ich werde da sein. Und wenn die Zeit reif ist, werde ich mit meinem inneren Kind an der Hand Situationen anders angehen, gestaltend und nicht ohnmächtig, über den Tellerrand schauend, konstruktiver und spielerischer als jemals zuvor.
Zur Sommersonnenwende am Donnerstag, den 21.06.2018
Zum Herbstanfang am Sonntag, den 23.09.2018
Immer von 19 – 22 Uhr
Die Wendepunkte der Sonne sind gute Zeitpunkte, um den Kurs im eigenen Leben zu reflektieren und ggf. anzupassen. Verteilt über das Jahr geben sie uns Gelegenheit, unseren Standort zu bestimmen, unsere Absicht zu präzisieren und neue Impulse für die folgenden Monate zu bekommen.
Jeder Abend besitzt seinen ganz eigenen Zauber und steht unter dem Einfluss der jeweiligen Zeitqualität. Neben geführten Meditationen unterstützen uns Methoden der inneren Arbeit, Kinesiologie und Aufstellungsarbeit auf dem Weg zu einem immer erfüllteren Leben mit viel Leichtigkeit und Lebensfreude.
bei Andrea Schlauersbach
im Zentrum Mensch, Badergasse 16, Aschaffenburg
Teilnehmergebühr je Abend 30 € (bar am Abend zahlbar)
Informationen und Anmeldung unter coaching@andrea-schlauersbach.de
Die nächsten Aufstellungstage finden am 28.04.2018, 23.06.2018 und 21.07.2018 jeweils von 10 – 18 Uhr statt. Anmeldungen bitte per Mail an coaching@andrea-schlauersbach.de oder persönlich. Die Anzahl der Aufstellungen ist auf max. 4 pro Aufstellungstag begrenzt.
Die Kosten für eine eigenen Aufstellung betragen 120 €, Stellvertreter zahlen 20 €, Kursteilnehmer und Klienten nehmen als Stellvertreter kostenlos teil.
Aufstellungsarbeit ist in meinen Augen eines der wertvollsten Werkzeuge unserer Zeit, um im eigenen Leben zu immer mehr Lebendigkeit, Leichtigkeit und Freude zu finden. Ich schätze die Kombination aus Kinesiologie und Aufstellungsarbeit, die es uns ermöglicht, zielgerichtet und sanft alltagstaugliche Lösungen zu kreieren.
Wir stellen innerhalb der Gruppe auf, jeder kann als Stellvertreter fungieren, Vorkenntnisse sind keine erforderlich. Menschen, die erstmal „nur schauen“ wollen, sind herzlich willkommen.
Weitere Infos zur Aufstellungsarbeit finden Sie hier.
Mit Hilfe von Aufstellungen können Dynamiken sichtbar gemacht werden, die sich hinter wiederkehrenden Problemen, Konflikten, belastenden Situationen oder destruktivem Verhalten verbergen und zielführende Schritte in Richtung Lösung gegangen werden.
Wir stellen innerhalb der Gruppe auf, jeder kann als Stellvertreter fungieren. Menschen, die erstmal „nur schauen“ wollen, sind herzlich willkommen.
Die nächsten Termine: 3. Februar 2018, 10-17 Uhr
Weitere Informationenund Anmeldung gerne per Mail oder telefonisch. Eine genauere Beschreibung der Aufstellungsarbeit finden Sie auf meiner Homepage www.andrea-schlauersbach.de in den Angeboten für Eltern.
Das laufende Jahr hat zum Glück noch ein paar Wochen zu bieten, und trotzdem kündigt sich das neue Jahr schon spürbar an. Drum lade ich Dich bereits jetzt ganz herzlich zum Silvesterseminar ein und teile Dir gerne meinen Eindruck zum neuen Jahr mit:
Ein farbenfrohes und buntes Jahr 2018 erwartet uns. Wenn wir wollen, können wir im neuen Jahr alles fortführen, was wir in diesem Jahr begonnen haben. Haben wir den Entwurf für das laufende Jahr noch in schwarz-weiß gemalt, können wir die Träume für das nächste Jahr nun farbig gestalten. So, als würden wir ausmalen, was wir in diesem Jahr ins Leben gerufen haben! Ich freue mich auf ein tiefgehendes, spannendes und fröhliches Seminar mit Dir!
Wie im letzten Jahr erstreckt sich dieses Seminar über drei Termine, die nach Rücksprache auch einzeln wahrgenommen werden können. Silvester nutzen wir für die Rückschau und verabschieden, was wir loslassen wollen. Einen Tag nach Neujahr setzen wir unsere Ausrichtung für das neue Jahr fest, spüren, welche Potentiale es zu bieten hat und welche Unterstützungen es auf unserem Weg gibt. Die Aufstellungen am Dreikönigstag rundet das Seminar ab und helfen uns, unsere Absicht auf den Weg zu bringen.
Jahresabschluss am 31.12.2017 von 10-13 Uhr
Neujahrsauftakt am 02.01.2018 von 14-18 Uhr
Aufstellungstag zum neuen Jahr am 06.01.2018 von 10-18 Uhr
Der Seminarpreis beträgt 180 €. Teile können auch einzeln gebucht werden, Preise auf Anfrage. Das Seminar findet in meinen Räumen in der Badergasse 16 in Aschaffenburg statt.
Ich freue mich über persönliche Anmeldungen oder per Mail an coaching@andrea-schlauersbach.de. Anmeldeschluss ist der 23.12.2017.
Das Gesicht im Spiegel sieht müde aus, ausgelaugt und erschöpft, ganz anders als das Gesicht, das mir vor zwei Wochen noch aus dem Spiegel entgegenstrahlte, braun gebrannt, gut erholt und voller Tatendrang. Ich rede dem müden Gesicht gut zu, nehme die Augenringe zur Kenntnis und schmeiße spontan die Planung für diesen Vormittag über den Haufen. Bevor ich mich an die Arbeit setze, kümmere ich mich um mich, um die Verwüstungen, die der Sturm hinterlassen hat, der vor einer Stunden in mir tobte, als eins meiner Kind zum wiederholten Mal für diese Woche nicht aufgestanden ist, um in die Schule zu gehen. Ich werde mich um diese Gefühle von Hilflosigkeit, Frustration, Aggression und Weglaufen wollen kümmern, die sich in mir breit gemacht haben. Binnen Sekunden waren all diese Gefühle da, einfach nur, weil mir klar wurde, dass dieses Kind heute wieder im Bett liegen bleiben würde. Kommentarlos und sich aller Konsequenzen bewusst, scheinbar ohne Angst vor den Folgen, blieb es liegen und bat dadurch kein Ventil für all die Gefühle, die sich in mir über die letzten Jahre aufgestaut hatten (Anm. d. R.: kluges Kind).
Tief atmen, den Boden unter den Füßen spüren, und den Fokus ganz bewusst auf das lenken, was gerade gut ist, hat fürs erste geholfen, den Sturm der Gefühle nicht Überhand nehmen zu lassen. Es hat mich in den letzten Jahren viel Übung gekostet, meinen Unmut und meine Frustration nicht an meine anderen Kindern weiterzugeben. Zu oft haben die Geschwister den Frust zu spüren bekommen, der in mir durch das Verhalten eines Kindes ausgelöst wurde. Doch heute früh konnte ich sogar die Umarmungen meiner Tochter annehmen und mich auf sie einlassen, obwohl ich für einen langen Moment so gerne die ganze Welt für meine miese Stimmung und diese wahnsinnig belastende Situation verantwortlich gemacht hätte. Anfänglich mühsam und dann immer besser ist es uns Eltern heute gelungen, die beiden Kinder, die in die Schule gegangen sind, liebevoll und ruhig auf ihren Weg zu schicken ohne sie zusätzlich mit unseren Sorgen und unserem Frust zu belasten (Anm. d. R.: gespürt haben sie es natürlich trotzdem).
Jetzt sitze ich alleine am Esstisch, habe meine Pläne für den Vormittag geändert und beobachte, wie sich mein innerer Ozean nach diesem heftigen Gefühlssturm langsam wieder beruhigt. Das intensivste Gefühl heute früh war das der Hilflosigkeit. Hilflos, weil ich den Eindruck habe, keine Lösung für mein Kind finden zu können, die ihm, seinen Bedürfnissen, unseren Bedürfnissen (Anm. d. R.: und Ansprüchen) und den Schulgesetzen in Deutschland gerecht wird. Seit Jahren treibt uns das Verhalten unserer Kinder weit aus der Komfortzone. Wir haben viele unserer Erwartungen und Überzeugungen über Bord geworfen, haben unsere Einstellung zum Leben, zur Kindheit, zur Schule immer wieder überdacht und sind immer noch nicht im ruhigen Fahrwasser angekommen. Wir haben schon so viel erreicht, mit dem festen Glauben an Lösungen, und weil aufgeben nie eine Option war. Dass unser ältestes Kind nun stabil, selbstsicher und mit großem innerem Antrieb durch sein Leben geht, war lange keine Selbstverständlichkeit. Nach fordernden Zeiten gab es viele gute Lösungen. Viel Grund zur Freude, aber heute bin ich so erschöpft, dass ich diese Freude nur schwach wahrnehmen kann. Ich wünsche mir Ruhe, endlich (inneren) Frieden und einen funktionierenden Alltag, und gleichzeitig weiß ich, dass ich dann in meiner Komfortzone bleiben würde. Dass ich mich dann viel leichter damit abfinden würde, dass Kindheit und Schulzeit in Deutschland halt so sind, wie sie sind. Und verglichen mit vielen Ländern auf dieser Welt, sind Kindheit und Schulzeit in Deutschland wirklich ein Paradies. Warum also nicht zufrieden sein, wenn alles einigermaßen rund läuft? Ja, vermutlich würde ich genauso denken und aufhören, die Dinge ändern zu wollen. Mich zufrieden geben, wenn da nicht dieses Kind wäre, das mich durch sein Verhalten immer wieder an den Rand des Wahnsinns treibt, mich immer wieder antreibt, aktiv zu werden, Lösungen zu suchen, die außerhalb des Bekannten liegen, neue Wege zu finden und zu gehen. An Tagen, an denen ich nicht so ausgelaugt bin wie heute, sehe ich die große Stärke und den Mut meines Kindes, sich nicht fügen zu wollen in Systeme und Bedingungen, die ihm nicht gerecht werden. Wir müssen neue Wege finden, um jedem Kind in seiner Entwicklung, in seinen Talenten, in seinem Sein gerecht werden zu können. Ja, Kindheit und Schulzeit in Deutschland sind viel weniger schlecht als in vielen anderen Ländern, und das weiß ich zu schätzen, aber es geht bei weitem noch besser! Ich hoffe, dass wir bald Lösungen für uns als Familie finden, und dass sich immer mehr Eltern öffnen für einen weiteren Blickwinkel auf Kindheit und Schule. Und so bleiben nach einem heftigen Gefühlssturm an diesem Vormittag das Gefühl von Hoffnung und die Überzeugung, dass wir auf einem guten Weg sind!