Archiv für den Monat: Juli 2015

Kinder brauchen Träume!

Unser Sohn hat seit Jahren einen Traum für seine Zukunft, er möchte Architekt werden. Vor wenigen Wochen kam er sichtlich aufgeregt von einer, durch die Schule organisierten, Berufsberatung nach Hause und fragte mich aufgeregt: „Mama, weißt Du, wie der Berufsberater genannt wird? – Träumezerstörer!“. Das habe ich mir natürlich genauer erklären lassen. Und so schilderte mein Sohn mir empört, dass der Berufsberater ihm ausgerechnet habe, dass er noch 14 Jahre benötigen würde, bevor er als Architekt würde Geld verdienen können, und dass er sich nicht vorstellen können, dass das jemand finanzieren würde. Für den Berufsberater war Architekt kein realistisches Ziel, und das hat er wohl betont. Und natürlich ist es nicht der einfachste Weg von der Mittelschule über den M-Zug zur mittleren Reife zu kommen, um dann über Ausbildung und/oder Abitur zur Hochschulzulassung zu gelangen, aber es ist möglich! Und solange der innere Antrieb stimmt und unser Sohn weiter auf sein Ziel zusteuert, wird auch die Finanzierung immer irgendwie möglich sein!  Unser Sohn glaubt nach wie vor an seinen Traum, vielleicht sogar noch fester als zuvor. Anderen Kindern erging es da nicht so gut. Während der Berufsberatung  sind reihenweise Träume zerplatzt!

Und dabei ist eine Vision von der Zukunft, ein Traum, eine Idee wohin die Reise gehen soll, so wichtig! Im Kinder- und Jugendcoaching nutzen wir den Doppelten Future-Back-Check und die ressourcenbasierter Timeline als Werkzeug, um mit den Kindern und Jugendlichen Ideen zu entwickeln, wie gut sich die Zukunft anfühlen kann und welche Schritte nötig sind, um dies zu erreichen. Unterbewusst richten sich die Kinder dann immer wieder so aus, dass sie dieses gute Gefühl in der Zukunft erreichen können und entwickeln Motivation für den Weg dorthin. Deshalb sind Träume als positive emotionale Referenz in der Zukunft so wichtig für Kinder, Jugendliche und Erwachsene! Hier gilt es zu bestätigen und beim Finden von Wegen und Lösungen zu helfen.  Wer Träume zerstört, muss damit rechnen, dass die Motivation, und damit der eigene Antrieb, auf der Strecke bleiben. Und am Ende ist es vielleicht sogar egal, ob aus dem Traum Wirklichkeit geworden ist, wichtig ist, dass er im Augenblick als Referenz dient für das, was unser Sohn in der Zukunft erwartet oder für möglich hält.